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Ein Superheld auf dem Platz und auf Instagram: Fabian Bleck (30 Jahre) ist Profi-Basketballspieler bei den HAKRO Merlins Crailsheim und lebt seit seinem zwölften Lebensjahr mit Typ-1-Diabetes. Auf Instagram zeigt er, wie er mit der chronischen Erkrankung im Leistungssport umgeht. Im Interview erzählt der Basketballer, warum er sich von seinem Typ-1-Diabetes nicht aufhalten lässt.
Ich habe Typ-1-Diabetes seit ich elf Jahre als bin. Damals habe ich in die Schule immer 0,5 Liter Wasserflaschen mitgenommen. Mit der Zeit habe ich immer mehr davon an einem Tag gebraucht, erst zwei, dann drei, dann vier. Irgendwann wurden es ziemlich viele Flaschen für vier bis fünf Stunden Schulunterricht. Ich hatte also sehr viel Durst und war demensprechend auch viel auf der Toilette - die klassischen Symptome. Meine Mutter hat das erkannt und hat ein Blutzuckermessgerät organisiert um meinen Blutzucker zu überprüfen. Das Messgerät konnte gar keinen konkreten Wert mehr ausgeben und zeigte einfach „high“ an. Daraufhin sind wir direkt ins Krankenhaus gefahren: Diagnose Typ-1-Diabetes.
Ja, mein Opa hatte auch Typ-1-Diabetes. Darum sind die typischen Warnzeichen für Typ-1-Diabetes vielen in meiner Familie gut bekannt.
Die Diagnose hat mich damals definitiv überrumpelt. Ich war geschockt und überfordert. Auch für meine Mutter und meine Familie war es erst einmal ein Schock. Ich wusste nicht so richtig, was ich mit der Diagnose anfangen sollte und wie es für mich weitergehen würde. Ich wusste zwar, dass mein Opa diese Erkrankung auch hat, dass er sich ab und zu mal in den Finger oder ins Ohrläppchen piekt und sich etwas spritzen muss. Aber als kleiner Junge konnte ich überhaupt nicht verstehen, was das genau bedeutet.
Wie würdest Du deinen Alltag mit Typ-1-Diabetes in drei Emojis beschreiben?
Das weiß ich nicht, das müsste ich mal meine Mutter Fragen (lacht). Vielleicht hätten wir an einem Früherkennungsprogramm teilgenommen, einfach aufgrund der Tatsache, dass mein Opa bereits Typ-1-Diabetes hatte. Ich denke schon, dass es besser ist, wenn man sich auf die Erkrankung vorbereiten kann. Dann fühlt es sich nicht wie ein starker Einschnitt ins Leben an und du kannst dich hineinfinden. Vor allem, wenn schon Fälle in der Familie vorhanden sind oder ein erhöhtes genetisches Risiko besteht, finde ich Früherkennung sinnvoll. Wenn ich selbst Kinder haben sollte, würde ich sie heutzutage auf jeden Fall auf testen lassen.
Ich hatte damals schon eine Weile sehr gut Basketball gespielt und hatte damals frisch auf ein Gymnasium gewechselt, das Basketball als Leistungssport fördert. Anfangs hatte ich Bedenken, ob ich wohl weiterhin so Sport machen könnte wie bisher. Aber das hat sich zum Glück schnell gelegt. Schon im Krankenhaus haben mir die Ärzte und Ärztinnen, die Mitarbeitenden, die Diabetologen versichert, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Sport ist gut, erstrecht mit Typ-1-Diabetes. Nur mit dem Unterzucker während des Sports oder auch danach muss man natürlich aufpassen, aber das hat mich eigentlich kein bisschen eingeschränkt. Man muss eine Routine aufbauen und verstehen, wie der Körper reagiert. Aber durch die super Betreuung im Krankenhaus konnte ich mich schnell daran gewöhnen.
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Ja, definitiv. Zum einen eben die Betreuenden vor Ort in der Diabetes Praxis. Ganz besonders aber meine Mutter, weil sie sich um alles gekümmert hat. Sie hat mich bei allen Schulungen begleitet, ist nachts aufgestanden um nach mir zu schauen und den Blutzucker zu messen, hat mein Essen abgewogen für mich oder mit mir zusammen, und noch vieles mehr. Das war schon wirklich heldenhaft.
Ja, definitiv. Zum einen die Betreuenden vor Ort in der Diabetes Praxis. Ganz besonders aber meine Mutter, weil sie sich um alles gekümmert hat. Sie hat mich bei allen Schulungen begleitet, ist nachts aufgestanden um nach mir zu schauen und den Blutzucker zu messen, hat mein Essen abgewogen für mich oder mit mir zusammen, und noch vieles mehr. Das war schon wirklich heldenhaft.
Im englischsprachigen und auch im deutschsprachigen Raum entwickelt sich seit ein paar Jahren eine echt starke Diabetes Community auf Social Media. Die Leute unterstützen sich gegenseitig, hören den Problemen der anderen zu oder sprechen sich gegenseitig Mut zu. Das finde ich sehr herausragend. Mittlerweile gibt es einige prominente Menschen mit Diabetes. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr davon in der Öffentlichkeit ihre Erfahrungen mit Typ-1-Diabetes teilen – nicht nur, wenn Firmen für eine hochbezahlte Werbung anklopfen.
Alle Dinge, die geplant sind, sind sehr, einfach für mich. Wenn ich spontan etwas mache, kann das mein Blutzuckermanagement schon mal überrumpeln. Auch wenn es nur so etwas Alltägliches wie spontan spazieren gehen nach dem Essen ist. Da muss ich dann schon mal kurz aufpassen, dass ich nicht in eine Unterzuckerung komme. Aber als Einschränkungen sehe ich das nicht - Einschränkungen gibt es für mich eigentlich überhaupt nicht.
Ja, das ist wirklich so. Da habe ich eine gute Routine und kann alle Aktivitäten gut einplanen.
Ja, das ist wirklich so. Da habe ich eine gute Routine und kann alle Aktivitäten gut einplanen.
Ja, das ist wirklich so. Da habe ich eine gute Routine und kann alle Aktivitäten gut einplanen.
Ich möchte darstellen wie der Alltag mit Typ-1-Diabetes aussieht, speziell auch im Leistungssport. Besonders Leuten, die frisch mit Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurden oder auch deren Eltern möchte ich Einblicke geben und zeigen, wie man mit der Erkrankung umgehen kann.
Ich möchte darstellen wie der Alltag mit Typ-1-Diabetes aussieht, speziell auch im Leistungssport. Besonders Leuten, die frisch mit Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurden oder auch deren Eltern möchte ich Einblicke geben und zeigen, wie man mit der Erkrankung umgehen kann.
Ich möchte darstellen wie der Alltag mit Typ-1-Diabetes aussieht, speziell auch im Leistungssport. Besonders Leuten, die frisch mit Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurden oder auch deren Eltern möchte ich Einblicke geben und zeigen, wie man mit der Erkrankung umgehen kann.
Klischees zu Diabetes, egal ob es jetzt Typ 1 oder Typ 2 ist, sind immer noch weit verbreitet. Viele Menschen denken, man sei selbst schuld an der Erkrankung und dass es an der Lebensweise der Betroffenen liege. Hier finde ich es wichtig zu vermitteln, dass niemand etwas für die Erkrankung kann. Außerdem möchte ich vermitteln, dass man Menschen, die eine Erkrankung haben, einen gewissen Respekt gegenüber bringen sollte. Egal, welche Krankheit es ist.
Klischees zu Diabetes, egal ob es jetzt Typ 1 oder Typ 2 ist, sind immer noch weit verbreitet. Viele Menschen denken, man sei selbst schuld an der Erkrankung und dass es an der Lebensweise der Betroffenen liege. Hier finde ich es wichtig zu vermitteln, dass niemand etwas für die Erkrankung kann. Außerdem möchte ich vermitteln, dass man Menschen, die eine Erkrankung haben, einen gewissen Respekt gegenüber bringen sollte. Egal, welche Krankheit es ist.
Klischees zu Diabetes, egal ob es jetzt Typ 1 oder Typ 2 ist, sind immer noch weit verbreitet. Viele Menschen denken, man sei selbst schuld an der Erkrankung und dass es an der Lebensweise der Betroffenen liege. Hier finde ich es wichtig zu vermitteln, dass niemand etwas für die Erkrankung kann. Außerdem möchte ich vermitteln, dass man Menschen, die eine Erkrankung haben, einen gewissen Respekt gegenüber bringen sollte. Egal, welche Krankheit es ist.
Es ist bei uns ganz normal, dass es jedes Jahr einen großen Wechsel von Teamkollegen in der Mannschaft gibt. Am Anfang des Jahres kommt dann vielleicht mal kurz eine Frage zu meiner Pumpe oder meinem Sensor, aber ansonsten ist mein Typ-1-Diabetes ist da eigentlich gar kein Thema. Vielleicht kommt mal ein witziger Spruch, wenn ich mal wieder am Spielfeldrand sitze und etwas esse, aber das nehme ich mit Humor.
Es ist bei uns ganz normal, dass es jedes Jahr einen großen Wechsel von Teamkollegen in der Mannschaft gibt. Am Anfang des Jahres kommt dann vielleicht mal kurz eine Frage zu meiner Pumpe oder meinem Sensor, aber ansonsten ist mein Typ-1-Diabetes ist da eigentlich gar kein Thema. Vielleicht kommt mal ein witziger Spruch, wenn ich mal wieder am Spielfeldrand sitze und etwas esse, aber das nehme ich mit Humor.
Es ist bei uns ganz normal, dass es jedes Jahr einen großen Wechsel von Teamkollegen in der Mannschaft gibt. Am Anfang des Jahres kommt dann vielleicht mal kurz eine Frage zu meiner Pumpe oder meinem Sensor, aber ansonsten ist mein Typ-1-Diabetes ist da eigentlich gar kein Thema. Vielleicht kommt mal ein witziger Spruch, wenn ich mal wieder am Spielfeldrand sitze und etwas esse, aber das nehme ich mit Humor.
Am besten wäre es natürlich, wenn man Typ-1-Diabetes irgendwann heilen könnte.
Am besten wäre es natürlich, wenn man Typ-1-Diabetes irgendwann heilen könnte.
Am besten wäre es natürlich, wenn man Typ-1-Diabetes irgendwann heilen könnte.
Ich glaube, ich würde sie nehmen. Ich wäre sehr gespannt, wie sich das auf meine mentale Kapazität auswirken würde. Mit Diabetes zu leben bedeutet auch, jeden Tag sehr, sehr viele Entscheidungen zu treffen. Es wäre ein schöner Vergleich, einmal zu sehen, welche Potentiale möglicherweise ohne Diabetes frei würden. Und ob ich diese anders nutzen könnte? Wer weiß (lacht).
Ich glaube, ich würde sie nehmen. Ich wäre sehr gespannt, wie sich das auf meine mentale Kapazität auswirken würde. Mit Diabetes zu leben bedeutet auch, jeden Tag sehr, sehr viele Entscheidungen zu treffen. Es wäre ein schöner Vergleich, einmal zu sehen, welche Potentiale möglicherweise ohne Diabetes frei würden. Und ob ich diese anders nutzen könnte? Wer weiß (lacht).
Ich glaube, ich würde sie nehmen. Ich wäre sehr gespannt, wie sich das auf meine mentale Kapazität auswirken würde. Mit Diabetes zu leben bedeutet auch, jeden Tag sehr, sehr viele Entscheidungen zu treffen. Es wäre ein schöner Vergleich, einmal zu sehen, welche Potentiale möglicherweise ohne Diabetes frei würden. Und ob ich diese anders nutzen könnte? Wer weiß (lacht).
Weil damit einfach Kindern und Familien geholfen wird und das finde ich sehr wichtig. Ich weiß, wie es damals für mich als Kind war, ganz alleine mit meiner Mama da zu stehen. Für die Familien, die selbst eine Diagnose erhalten, ist es glaube ich ein großer Gewinn, wenn sie an einer Studie teilnehmen und schon vor der Diagnose ein ganzes Team von Betreuer:innen und Ärzten oder Ärztinnen um sich herum zu haben. Dann muss man sich nicht alleine fühlen, wenn die Diagnose dann da ist. Außerdem unterstütze ich auch die Forschung zur Prävention von Typ-1-Diabetes.
Weil damit einfach Kindern und Familien geholfen wird und das finde ich sehr wichtig. Ich weiß, wie es damals für mich als Kind war, ganz alleine mit meiner Mama da zu stehen. Für die Familien, die selbst eine Diagnose erhalten, ist es glaube ich ein großer Gewinn, wenn sie an einer Studie teilnehmen und schon vor der Diagnose ein ganzes Team von Betreuer:innen und Ärzten oder Ärztinnen um sich herum zu haben. Dann muss man sich nicht alleine fühlen, wenn die Diagnose dann da ist. Außerdem unterstütze ich auch die Forschung zur Prävention von Typ-1-Diabetes.
Weil damit einfach Kindern und Familien geholfen wird und das finde ich sehr wichtig. Ich weiß, wie es damals für mich als Kind war, ganz alleine mit meiner Mama da zu stehen. Für die Familien, die selbst eine Diagnose erhalten, ist es glaube ich ein großer Gewinn, wenn sie an einer Studie teilnehmen und schon vor der Diagnose ein ganzes Team von Betreuer:innen und Ärzten oder Ärztinnen um sich herum zu haben. Dann muss man sich nicht alleine fühlen, wenn die Diagnose dann da ist. Außerdem unterstütze ich auch die Forschung zur Prävention von Typ-1-Diabetes.
Superkraft? Das ist einfach: meinen Blutzuckerspiegel konstant halten können. Das würde alles einfacher machen.
Superkraft? Das ist einfach: meinen Blutzuckerspiegel konstant halten können. Das würde alles einfacher machen.
Superkraft? Das ist einfach: meinen Blutzuckerspiegel konstant halten können. Das würde alles einfacher machen.
© Institut für Diabetesforschung – Helmholtz Munich 2023